Bildungsmanagement

Bildungsmanagement kann zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen werden
Bildungsmanagement kann zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen werden

Bildungsmanagement nimmt in vielen Unternehmen heute eine zentrale Stellung ein. Denn das Wissen, das sich in der Informationsgesellschaft rasant vermehrt, ist immer mehr ein ökonomischer Faktor für Firmen. Es verspricht einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen. Das Personalmanagement eines Unternehmens, das meist in der Erwachsenenbildung und Betriebspädagogik geschult ist, ist für die Personalentwicklung zuständig.

Bildungsmanagement

  • ermöglicht Mitarbeitern neue Lernprozesse,
  • schafft günstige Lernvoraussetzungen,
  • überprüft kontinuierlich die Lernerfolge von Mitarbeitern.

Bislang beschränkte sich das Bildungsmanagement in Firmen oft auf eine erfolgsorientierte Aus- und Weiterbildung. Die betriebliche Weiterbildung richtete sich nach der jeweiligen Strategie, Struktur, Kultur und den Zielen des Unternehmens. Beliebt sind zum Beispiel Schulungen zum Zeitmanagement, die Mitarbeiter helfen, die Fülle an Terminen und Aufgaben besser zu bewältigen. Heute sollen Manager, Entscheider und Führungskräfte aber viel mehr können, als sich durch eine normale betriebliche Fortbildung oft erreichen lässt: Sie sollen in der Lage sein, globalgesellschaftliche Entwicklungen und wirtschaftliche Zusammenhänge wahrzunehmen, zu verstehen und danach zu handeln. Das bedeutet beispielsweise, dass nicht mehr nur ausgebildete Ökonomen betriebswirtschaftliche Überlegungen anstellen, sondern auch andere Führungskräfte sich in Zahlen vertiefen. So können sie Entscheidungsprozesse im Unternehmen tatsächlich mitgestalten.

Auch im Bildungswesen hat das Bildungsmanagement einen festen Platz. So hilft das Bildungsprozessmanagement Abläufe zu planen, zu steuern und zu verbessern. Das Bildungsbetriebsmanagement setzt dagegen an den strukturellen, personellen und finanziellen Rahmenbedingungen einer Bildungseinrichtung an.

Zentrale Bestandteile sind:

  • Organisationsentwicklung
  • Personalmanagement
  • Bildungsfinanzierung
  • Marketing
  • Controlling

Viele Hochschulen bieten Studiengänge für Bildungswissenschaft und Bildungsmanagement an. Weiterführende Maßnahmen gibt es auch berufsbegleitend als Trainings, Seminare und Kurse oder als Fernstudium „Weiterbildung-Bildungsmanagement“. Ein wichtiger Teil der Personalverantwortlichen ist das Talent-Management. Ziel ist es, kritische Schlüsselpositionen in einem Unternehmen, die für den Geschäftserfolg wichtig sind, mit den richtigen Mitarbeitern zu besetzen – und zwar langfristig. Es gilt, intern und extern Talente zu entdecken, zu fördern und fest an das Unternehmen zu binden.

1. Konzepte

Zu den verschiedenen Lernkonzepten zählt auch das Blended Learning.
Zu den verschiedenen Lernkonzepten zählt auch das Blended Learning.

1.1. Lerndesign/Qualifizierungskonzepte

Moderne Qualifizierungskonzepte zielen darauf ab, dass Mitarbeiter besser lernen und ihr Lernziel auch erreichen. Denn qualifizierte Mitarbeiter sind das A und O, wenn ein Unternehmen leistungsfähig, erfolgreich und wettbewerbsfähig bleiben will. Heute genügt es nicht mehr, sich einmalig Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen, weil sich im Informationszeitalter die Anforderungen im Beruf – aufgrund des schnellen technologischen Wandels – permanent und immer schneller verändern. Vielmehr gilt es, mit Hilfe der Qualifizierungskonzepte immer wieder Neues zu lernen, etwa neue Technologien oder den Umgang mit moderner Software. Hilfreich beim Lernen ist das sogenannte rückwärtige Lerndesign: Im Vordergrund steht die Frage, was das Ziel ist: Was soll gelernt werden? Erst dann folgt die Frage, wie dieses erreichbar ist: Wie soll gelernt werden?

Innovative Lernkonzepte beinhalten heute verschiedene Elemente der Lerntechnik. Wichtige Bausteine sind digitales Lernen, E-Learning oder mobiles Lernen, weil Wissen heute sehr einfach jederzeit mobil zugänglich ist. Für die meisten sind Smartphone, Tablet und Laptop ohnehin ständige Begleiter. Digitale Qualifizierungskonzepte erfordern aber eine hohe Lernmotivation und Selbstdisziplin, weil man weitgehend selbstständig lernt. Mitarbeiter organisieren das Lernen selbst und bestimmen die Lernintervalle und das Lerntempo. Sie haben das Lernmaterial mit den Lerninhalten auf ihrem Tablet oder Smartphone und lernen dann zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn oder im Bus.

1.2. Blended Learning

Blended Learning bedeutet übersetzt: gemischtes Lernen, kombiniertes Lernen oder integriertes Lernen. Blended Learning ist ein integriertes Lernkonzept, das die Vorteile von Präsenzveranstaltungen vor Ort und internetbasiertem E-Learning miteinander verbindet. Mitarbeiter sind beim Blended Learning sowohl in Workshops, Kursen oder Seminaren präsent, bei denen ein direkter Kontakt und Austausch möglich ist. Gleichzeitig erhalten sie zu den jeweiligen Veranstaltungen passende Online-Angebote (Aufgaben, Skripte, Folien, Videos, Podcasts), mit denen sie das Gelernte trainieren, vertiefen und festigen. Wann und wie häufig sie die Inhalte abrufen, bestimmen sie selbst. Bei der Vor- und Nachbereitung der Lerninhalte sind digitale Angebote meist sehr nützlich. Online-Foren helfen dabei, Unklarheiten zu beseitigen und offene Fragen zu beantworten.

Beim Blended Learning gibt es prinzipiell drei Arten von Aktivitäten, die auch miteinander kombinierbar sind und ein zusammenhängendes Lernerlebnis schaffen sollen:

  • Selbstgesteuertes E-Learning bedeutet, dass Sie Zeitpunkt, Intervalle, Geschwindigkeit und Ort Ihrer Lernaktivitäten selbst bestimmen. Im Grunde managen Sie das Lernen selbst.
  • Live-E-Learning bietet Kurse oder Workshops als Webcast (Webinar) oder die Lernenden treffen sich zu bestimmten Terminen in einem virtuellen Klassenzimmer. Fragen an den Dozenten oder die Kommunikation mit anderen Teilnehmern sind hier möglich.
  • Klassische Präsenzveranstaltungen, die als Seminar, Workshop, Diskussion und Austausch direkt vor Ort stattfinden. Sie kommunizieren face-to-face.

1.3. E-Learning

E-Learning ist in der digitalisierten Gesellschaft kaum mehr wegzudenken und hat noch viele andere Namen:

  • Elektronisches Lernen
  • E-Lernen
  • E-Didaktik
  • Online-Lernen
  • Telelernen
  • multimediales Lernen
  • computergestütztes Lernen
  • Computer-based Training
  • Open Learning

Allen Begriffen gemeinsam ist, dass Lerninhalte und Lernmaterialien über digitale oder elektronische Medien zur Verfügung stehen. Die Inhalte befinden sich auf Servern oder in Clouds und sind jederzeit zugänglich. Zudem unterstützt E-Learning die Kommunikation, zum Beispiel über Webinare, virtuelle Klassenzimmer, Chats oder Diskussionsforen. Mobiles Lernen, Mobile Learning oder M-Learning ist eine Variante des E-Learnings, die mobile Endgeräte nutzt. Daneben spielt Gamification, also spielerisches Lernen, eine immer größere Rolle. Gearbeitet wird mit Anreizen, die bei Spielen üblich sind, beispielsweise Animierung und Belohnung.

E-Learning hat entscheidende Vorteile:

Mittels Desktop-PC, Notebook oder mobilen Endgeräten kann der Nutzer zeitlich und räumlich flexibel lernen. Er hat keine weiten Wege, spart Zeit und Kosten. Dies bedeutet mehr Selbst- und weniger Fremdbestimmung beim Lernen. Für das E-Learning ist lediglich ein Internetzugang und manchmal spezielle Software notwendig, etwa ein Flash-Player für Bewegtbild. Auch inhaltlich bietet das E-Learning mehr Flexibilität. Der Nutzer lernt bedarfsgerecht nach seinem Wissensstand und eignet sich den Lernstoff dann an, wenn er ihn benötigt. Auch das Lerntempo und die Reihenfolge, in der er Inhalte abruft, bleiben dem Nutzer überlassen.

1.4. Präsenztraining

Präsenztraining ist die klassische Form, wie Dozenten und Lehrer Wissen und Lerninhalte vermitteln. Der Kernpunkt beim Präsenztraining ist, dass Sie direkt vor Ort an einer Lehrveranstaltung wie einem Seminar, Vortrag, Workshop, Kurs oder Lehrgang teilnehmen.

Präsenzveranstaltungen haben einige Vorteile:

  • Kompetente, erfahrene Trainer oder Dozenten leiten durch den Lernstoff.
  • Die Trainingsteilnehmer müssen sich nicht alles selbst erarbeiten.
  • Bei einer Präsenzschulung lernen sich Dozenten und Teilnehmer persönlich kennen und kommunizieren direkt miteinander.
  • Die Form der Lehrveranstaltung erlaubt unmittelbare Fragen bei Verständnisschwierigkeiten.
  • Die Teilnehmer diskutieren, tauschen sich aus und erarbeiten Lerninhalte in kleinen Gruppen.
  • Der Vorteil eines Präsenztrainings sind das soziale Miteinander und die gegenseitige Unterstützung beim Lernen.

Ein Präsenztraining hat aber im Vergleich zum E-Learning auch Nachteile für die Teilnehmer:

  • Die Teilnehmer lernen weniger selbstbestimmt.
  • Bei einem Präsenztraining sind feste Zeiten und ein gemeinsamer Ort des Treffens ein Muss.
  • Die Teilnehmer benötigen Zeit für die Anreise – das kostet Zeit und Geld.
  • Das Lerntempo gibt der Dozent vor.
  • Falls den Teilnehmern nach der Präsenzschulung Fragen einfallen oder Unklarheiten bestehen, sind sie weitgehend auf sich selbst gestellt, weil der Dozent meist nicht zur Verfügung steht.

Eine gute Alternative ist das Blended Learning, auch gemischtes oder integriertes Lernen. Es kombiniert das Präsenztraining mit dem internetbasierten E-Learning. Damit bietet es die Vorteile aus beiden „Welten“.

2. Tools und Methoden

Zur Wissensvermittlung können Tools wie virtuelle Klassenzimmer eingesetzt werden.
Zur Wissensvermittlung können Tools wie virtuelle Klassenzimmer eingesetzt werden.

2.1. Learning Analytics/Wissensdiagnostik/Testing/Assessment

Learning Analytics ist eine Methode, bei der Daten von Studierenden bzw. Lernenden gesammelt und ausgewertet werden. Als Datenquellen kommen zum Beispiel Lernmanagementsysteme oder Online-Quellen in Frage. Experten nennen dies auch „Educational Data Mining“. Die erhobenen Daten im Wissenstest bilden den individuellen Wissensstand ab und beziehen sich zum Beispiel auf:

  • prozedurales Wissen (Lösungswege und -prozesse)
  • Allgemeinwissen
  • Fachwissen
  • soziales Wissen

Learning Analytics dient als Mittel zur Lernoptimierung. Mit der Analyse der Daten haben Lehrende die Möglichkeit, Lernfortschritte der Lernenden zu erfassen, zu messen und zu überwachen (Wissensmonitoring). Sie decken Lernmuster, Lernprobleme und individuelle Bedürfnisse auf und können zukünftige Lernleistungen besser abschätzen. Lernende erhalten Einblick in diese Auswertungen, damit sie diese selbst reflektieren. Die Prognose der Lernleistung könnte bei der Eignungsdiagnostik sowie bei Bewerbungsverfahren und Auswahlverfahren zukünftig eine Rolle spielen. Auch gibt Learning Analytics möglicherweise genauere Einblicke in das Wissen und die Lernmöglichkeiten eines Menschen als der zur Wissensdiagnostik häufig eingesetzte Intelligenztest.

Die Basis für Learning Analytics ist das elektronische Lernen (E-Learning), das ein digitales Lernangebot und einen elektronischen Lernprozess umfasst. Nur so lassen sich Daten über das Lernverhalten und Wissensprozesse sammeln und auswerten. Ziel von Learning Analytics ist es, Lehrprozesse, Lehrpläne, Lernangebote und Lernprozesse zu verbessern und etwa Studierenden mehr Unterstützung beim Lernen zu bieten. Wissensdiagnostische Techniken wie Learning Analytics stecken zwar noch in den Kinderschuhen, gelten aber als Zukunft des Lernens. Ein wesentlicher Punkt bei Learning Analytics ist immer der Datenschutz.

2.2. Audio-/Videoconferencing

Audioconferencing verbindet Menschen an verschiedenen Orten der Welt über das Telefon durch eine Konferenzschaltung. Mehrere Teilnehmer einer Konferenz wählen sich über Telefonleitungen ein und konferieren miteinander. Im Gegensatz zur Videokonferenz (Videoconferencing) sehen sich die Konferenzteilnehmer nicht, sondern hören sich nur. Alternative Begriffe zu Audioconferencing sind auch Telefonkonferenz oder Audiokonferenz.

Der Gastgeber des Audioconferencing erhält eine Einwahlnummer und einen Zugangscode, den er an die Teilnehmer verteilt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sich beim Audioconferencing einzuwählen:

  • Der Gastgeber des Meetings verbindet die Teilnehmer manuell mit der Konferenzleitung und holt sie in die Audiokonferenz hinein.
  • Moderne Audioconferencing-Systeme bieten alternative Verbindungsmöglichkeiten, etwa Cloud-basierte Internetverbindungen, die für Desktop-PCs oder Laptops per Voice-over-IP (VoIP) funktionieren.
  • Möglich ist auch die Telefonkonferenz online über mobile Apps für Smartphone oder Tablet.

Videokonferenzen ermöglichen ein Online-Meeting, bei dem sich die Teilnehmer sehen (Webcam!) und hören können. Das wohl bekannteste Video-Conference-System ist Skype, das auf Desktop-PCs, Laptops und mobil über Apps per VoIP funktioniert. In der Webkonferenz ist es möglich, sofort Nachrichten zu übermitteln (Instant Messaging) oder den Bildschirm zu teilen (Desktop Sharing), etwa bei Präsentationen.

Audioconferencing und Videoconferencing sind äußerst beliebt bei vielen Firmen und Organisationen, denn das Web-Conferencing spart Zeit und Reisekosten. Vor allem Mitarbeiter von Unternehmen mit unterschiedlichen Standorten nutzen diese Angebote, um sich regelmäßig auszutauschen.

2.3. Virtual Classroom/Virtual Worlds

Ein Virtual Classroom, also ein virtuelles Klassenzimmer, kann so manchen Gang an die Universität, ins Weiterbildungsseminar oder ins Büro ersparen. Denn der Virtual Classroom bringt den Unterricht dank moderner Technologien direkt ins Wohnzimmer. Der Hauptunterschied zwischen den Online-Lernkursen (Online Learning Courses) und dem Unterricht im normalen Klassenzimmer ist, dass man nicht in einem Raum lernt, sondern in virtuellen Welten (virtual worlds) in Online-Classes. Die Lernenden verabreden sich mit dem Lehrer oder Dozenten zu bestimmten Terminen in der virtuellen Klasse (virtual class).

Jeder Teilnehmer braucht für das Virtual Classroom Training:

  • eine Webcam
  • E-Learning Software (Virtual Classroom Software, Distance Learning Systems)
  • eine Verbindung ins Internet

Das Virtual Classroom Setup hängt davon ab, welche Lernziele erreicht werden sollen. Danach richten sich die ausgewählten Tools, die die Inhalte transportieren.

Virtuelles Schultraining (virtual training) mit Online-Lernkursen (Online Learning Courses) gibt es in unterschiedlichem Kontext per Classroom online:

  • an Fernschulen
  • an Fernuniversitäten
  • in der Weiterbildung
  • an lokalen Hochschulen

Ein Virtual Classroom Project eignet sich für kranke Kinder oder auch für Kinder, die weit entfernt von der nächsten Schule wohnen. Sie treffen sich mit ihren Mitschülern im Online-Virtual Classroom. Geeignet ist das Lernen auf Distanz (distance learning) auch für Mitarbeiter, die sonst eine reisekostenintensive Anreise hätten.

Ein Nachteil der Online-Education ist, dass sich die Teilnehmer viele Sachverhalte nach dem Treffen im Virtual Classroom selbstständig erarbeiten müssen – ohne Anleitung durch den Dozenten.

2.4. Kollaborationstools

Kollaborationstools (engl. collaboration tools) verbessern die Zusammenarbeit von Teams, die nicht am gleichen Ort sitzen. Mit Kollaborationstools lassen sich Projekte besser planen, organisieren, kontrollieren, dokumentieren und bestenfalls auch schneller abwickeln. Es gibt unzählige Kollaborationstools für die Teamarbeit, die in der Regel webbasiert funktionieren. Benötigt werden für die Kollaboration nur eine Internetverbindung und ein Browser. Die Herausforderung für Unternehmen und Organisationen ist es allerdings, das passende Tool für die Online-Zusammenarbeit zu finden.

Kollaborationstools bieten verschiedenste Funktionen, beispielsweise

  • Instant Messaging
  • Audio- und Videoconferencing
  • Desktop-Sharing
  • File-Sharing
  • Mind-Mapping (Ideen sammeln)
  • gemeinsames Arbeiten an Dokumenten
  • Team-Koordination
  • Projektmanagement

Noch mehr Möglichkeiten für die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit (Enterprise Collaboration) bieten Kollaborationslösungen aus der Cloud. Ein Vorteil der Cloud-Kollaboration ist, dass Unternehmen keine eigenen Server benötigen.

Solche Collaborative Solutions aus der Cloud bieten zum Beispiel

  • einen sicheren Web-Speicherplatz
  • Chats
  • Web- und Videokonferenzen

Auch erlauben sie es, zeit- und ortsunabhängig auf Dokumente zuzugreifen und diese gemeinsam mittels Dokumentenmanagement-Software zu bearbeiten.

Die Enterprise Social Software fördert dagegen die schnelle Kommunikation. Man bezeichnet sie auch als Kollaboration-Plattform, Enterprise-Social-Network oder Social-Intranet-Dienste. Im Grunde sind sie eine Art „Facebook für Unternehmen“. Manche Versionen der Kollaboration-Software sind gratis. Die Nutzung zusätzlicher Funktionen ist meist kostenpflichtig. Häufig ist die Intranet-Software schon Teil umfassender Kollaborationstools für Unternehmen.

2.5. Präsentationswerkzeuge

Präsentationswerkzeuge helfen, Fakten und inhaltliche Zusammenhänge darzustellen und knapp auf den Punkt zu bringen. Ein Präsentationsprogramm macht Inhalte verständlich, optisch anschaulich und ist aber – professionell eingesetzt – auch unterhaltsam. Bei Vorträgen, Workshops und Unternehmenspräsentationen sind solche Präsentationstools unverzichtbar. Am bekanntesten sind wohl die kostenpflichtigen Präsentationswerkzeuge Powerpoint oder Prezi. Diese Software für Präsentation ist vor allem bei Firmen weit verbreitet. Daneben gibt es aber eine Menge neuer Präsentationssoftware, die unterschiedliche Anforderungen – beispielsweise auch für mobile Präsentationen – erfüllen. Manche Präsentationswerkzeuge sind sogar kostenlos.

Es gibt verschiedene Präsentationstechniken. Die Beamer-Präsentation ist heute Standard in Unternehmen. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sie nicht nur Folien durchblättert, sondern multimedial mit Video, Bild und Ton funktioniert und die Darstellung bewegter Elemente ermöglicht. Interaktive Präsentation-Software lässt die Präsentation lebendig werden. Eine mit Powerpoint erstellte Präsentation lässt sich auch animiert über den Beamer abspielen. Der Beamer ermöglicht eine große Leinwand-Präsentation, bei der die Fakten auch noch aus größeren Entfernungen gut sichtbar sind. Mittels Laserpointer-Präsentation machen Vortragende auf wichtige Dinge und Ausschnitte in ihrer Darstellung aufmerksam. Eine Präsentationskamera eignet sich dagegen gut für Dozenten und Lehrer. Sie funktioniert drahtlos oder über eine USB-Schnittstelle, kann Dokumente, Bilder oder Videos aufnehmen und wird ebenfalls in Verbindung mit einem Beamer eingesetzt.

2.6. Teilnehmer-Feedback-Systeme

Feedback-Systeme sind wichtige Instrumente für Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen, um ihre Leistungen zu verbessern. Sie sind Teil der Personalentwicklung und ermitteln die Zufriedenheit der Mitarbeiter über alle hierarchischen Ebenen. Feedback-Systeme helfen Unternehmen aber auch, die Kundenzufriedenheit mit einer bestimmten Leistung oder einem Produkt zu erfragen. Deshalb haben Feedback-Systeme auch in der Marktforschung und Meinungsforschung ihren festen Platz. Das Nutzerfeedback hilft den Firmen, Schwachstellen aufzudecken und Verbesserungen einzuleiten.

Es gibt verschiedene Feedback-Systeme, die etwa die Einstellungen und Zufriedenheit des Mitarbeiters, Wünsche, Konflikte, Ideen, aber auch die Zufriedenheit mit dem Unternehmen abbilden. So erhält ein Mitarbeiter beim 90-Grad-Feedback-System das Feedback nur vom direkten Vorgesetzten. Manche Firmen setzen erweiterte Feedback-Systeme (180-, 270-, 360-Grad-Feedback-System) ein, bei denen weitere Feedback-Geber hinzukommen, etwa

  • Kollegen
  • Kooperationspartner
  • Kunden
  • Lieferanten

Als Feedback-Tool dienen oft Fragebögen, die individuell auf das Unternehmen und die Kunden zugeschnitten sind. Das Feedback-Management in Unternehmen gehört in vertrauenswürdige Hände. Dies kann das Human Ressource Management, aber auch ein externer Dienstleister sein. In der Marktforschung wird oft das Online-Feedback zur Nutzerbefragung als schnelles Feedback-Tool genutzt. Die Ergebnisse des Feedback-Survey in Unternehmen analysiert die Personalabteilung gemeinsam mit der Führungskraft oder dem Mitarbeiter. Dann gilt es, sinnvolle Ansatzpunkte und Maßnahmen für Veränderungen zu identifizieren und zu planen.

3. Inhalte, Training und Qualifizierung

Durch Trainings und Schulungen können Lernende neues Wissen erlangen.
Durch Trainings und Schulungen können Lernende neues Wissen erlangen.

3.1. Managementschulung

Die Managementschulung und Führungskräfteentwicklung sind wesentliche Bestandteile in mittleren und größeren Unternehmen. Managementschulung setzt an verschiedenen Themen, Fähigkeiten und Fertigkeiten von Managern und Entscheidern an.

So gibt es Seminare zu zahlreichen Themen wie:

  • Rollenwechsel – vom Mitarbeiter zur Führungskraft
  • Akzeptanz neuer Führungskräfte
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Souveränität
  • Rhetorik
  • Gesprächsführung
  • Selbstmanagement
  • Führungsstil

Das Führungskräftetraining richtet sich sowohl an neue als auch an erfahrene Führungskräfte. Letztere benötigen manchmal eine persönliche Positionsbestimmung, Reflexion über ihren Führungsstil, ein ehrliches Feedback, neue Ideen und eine Erweiterung ihres Horizonts.

Das Führungskräfte-Coaching stärkt die Führungskompetenz und nimmt den persönlichen Führungsstil unter die Lupe.

Im Zentrum der Managementschulung steht:

  • die Kompetenz, Mitarbeiter zu motivieren
  • die Kompetenz in adäquater Weise zu kommunizieren
  • die Fähigkeit, Konflikte zu lösen

Es gilt, das eigene Führungsverhalten zu analysieren, Stärken und Schwächen bei der Personalführung zu erkennen und die Führungskompetenz auszubauen. Führungskräfte konkretisieren dank der Weiterbildung ihre Vorstellungen, Wünsche und Ziele und entwickeln neue Strategien und Kompetenzen im Umgang mit Mitarbeitern. Führungskräfte nehmen meist regelmäßig an einer Managementschulung teil. Diese finden entweder intern durch externe Trainer oder Coaches statt oder an einer Akademie für Führungskräfte. Diese bieten verschiedenste Managementschulungen, Coachings und Seminare (Fortbildung/Führungskräfte, Weiterbildung/Mitarbeiterführung) an. Die Angebote der Managementschulung sind auf die sich stetig verändernde, digitalisierte Arbeitswelt ausgerichtet, in der die Aufgabenvielfalt ständig wächst.

3.2. Akademische Abschlüsse/Zertifikatslehrgänge

Durch Zertifizierung weisen Unternehmen, Organisationen und Einrichtungen nach, dass sie bestimmte Anforderungen und Qualitätsstandards bei ihren Produkten und Dienstleistungen einhalten. So können sich zum Beispiel Webseiten zertifizieren lassen und erhalten ein Web-Zertifikat. Eine Zertifizierung ist aber auch für Unternehmen, Personen (Berufszertifikat) oder (IT)-Systeme möglich. Bekannte Dienstleister, die eine Zertifizierung anbieten, sind TÜV, Dekra oder die IHK.

Am bekanntesten ist wohl die ISO-Zertifizierung, etwa die ISO 9001 für die Qualitätsmanagement-Zertifizierung in Unternehmen. Diese QM-Norm zielt auf die Optimierung der betrieblichen Prozesse und der Unternehmensleistung ab. Der Zertifikatslehrgang/IHK ist eine Weiterbildung für kaufmännische oder technische Berufe, in denen Teilnehmer sich moderne Verfahren und Technologien aneignen. IHK-Lehrgänge umfassen 50 bis 250 Unterrichtsstunden.

Ein IHK-Zertifikat erhält nur, wer beim Zertifikatslehrgang einen internen Test erfolgreich absolviert und an mindestens 80 Prozent des Unterrichts teilgenommen hat. Eine gute Prüfungsvorbereitung ist also wichtig. IHK-Seminare umfassen dagegen nur 20 bis 50 Unterrichtsstunden und sind als Weiterbildung zu sehen, um die Kenntnisse der Teilnehmer auf bestimmten Gebieten auf den neuesten Stand zu bringen oder zu erweitern. Eine IHK-Teilnahmebescheinigung gibt es ohne Test oder Prüfung. Daneben bietet die IHK die Möglichkeit zur „Ausbildung der Ausbilder“ (AdA). Sie richtet sich an zukünftige Ausbilder oder Mitarbeiter, die für Personal und Ausbildung in Unternehmen verantwortlich sind. Der Abschluss ist ein Ausbilderschein.

Ein akademischer Abschluss oder akademischer Grad bedeutet eine Zertifizierung als

  • Bachelor
  • Master
  • Diplom
  • Doktor

Hierfür müssen Sie ein Hochschulstudium, Fernstudium oder Fachhochschulstudium absolviert haben.

3.3. IT-Training

Das IT-Training für Mitarbeiter ist erforderlich, wenn Unternehmen neue IT-Lösungen einführen. Denn ohne richtiges Computer-Training ist die neue Hard- und Software meist nutzlos. Durch das IT-Training lernen Mitarbeiter neue technische Lösungen kennen. Sie haben die Möglichkeit im IT-Training das auszuprobieren, was sie in ihrem Arbeitsalltag später anwenden. Es gibt unzählige IT-Kurse für alle auf dem Markt befindlichen Anwendungen im digitalen Bereich. Etwa für

  • Textsoftware
  • Verwaltungssoftware
  • Warenmanagement
  • Bildbearbeitung
  • Multimedia
  • Audio- und Videokonferenzen
  • Social Media
  • Datenbanken
  • Programmierung
  • IT-Sicherheit
  • Netzwerke

Moderne IT-Lösungen verbessern die Kommunikation, beschleunigen Arbeitsprozesse und sparen Zeit und Kosten. Meist bieten Weiterbildungsinstitute und -akademien IT-Kurse oder IT-Seminare für Mitarbeiter von Firmen an, die neue IT-Lösungen einführen. Es gibt aber auch selbstständige IT-Trainer, die sich auf Computer-Kurse und IT-Training-Programme mit bestimmten Inhalten spezialisiert haben. Ein Computer-Seminar kann Inhouse stattfinden, um den Zeitaufwand für die Mitarbeiter und die Kosten möglichst gering zu halten. Auch können so mehrere Mitarbeiter teilnehmen, die mit der gleichen IT arbeiten. Ansonsten gibt es offene Kurse mit festgelegten Terminen, für die sich jeder anmelden kann. Möglich sind zudem individuelle IT-Kurse, wenn ein Mitarbeiter das Programm sehr schnell erlernen muss. Einige Anbieter vermieten auch die Hardware, zum Beispiel Laptops oder Räume fürs IT-Training. Zudem vermitteln sie kompetente Trainer an das Unternehmen und bieten Zertifizierungen für Mitarbeiter an.

3.4. Projektmanagement

Projektemanagement spielt in jeder Firma eine zentrale Rolle. Projektmanager initiieren, planen, steuern, kontrollieren und schließen Projekte ab. Es gibt verschiedene Projektmanagement-Methoden, die meist durch eine passende Software unterstützt werden (Software/Projektplanung, Software/Projektmanagement). Der Projektstrukturplan beispielsweise zeigt den Aufbau sowie Leistungs- und Lieferumfang eines Projektes. Er gliedert das Projekt in hierarchische Einheiten und stellt es bildlich wie ein Puzzle dar. Ein Netzplan eignet sich dagegen für die Projektsteuerung und das Projektcontrolling von mittleren und größeren Projekten. Er stellt dar, wie es genau ablaufen soll.

Auf dem Markt ist eine Fülle an Projektmanagement-Tools, mit denen Projektmanager ein Projekt planen können. Die Projekt-Software hilft, jederzeit den Überblick über den Status des gesamten Projekts zu behalten, Anpassungen vorzunehmen, Probleme und Risiken zu erkennen und so schließlich den Projektplan einzuhalten. Der Vorteil ist, dass alle Beteiligten dank des Tools in allen Phasen des Projekts besser zusammenarbeiten und kommunizieren. Projektmanagement wird so erheblich vereinfacht. Das Projektmanagement-Programm erlaubt es meist auch, mehrere Projekte gleichzeitig in Angriff zu nehmen und zu steuern (Multiprojektmanagement).

Im klassischen Projektmanagement sind verschiedene Hauptphasen definiert, für die wiederum verschiedene Instrumente zum Einsatz kommen:

  • Definition (z.B. Ziele, Business Case, Team, Kickoff)
  • Planung (z.B. Workshop, Projektstrukturplan, Arbeitspakete, Ablauf, Termine, Ressourcen)
  • Steuerung (Status, Änderungen vornehmen, Probleme lösen)
  • Abschluss (Übergabe, Abschlussbericht)

3.5. Sprachenlernen

Sprachenlernen ist notwendig, wenn Mitarbeiter für ihre Firma ins Ausland gehen oder mit internationalen Unternehmen zusammenarbeiten. Vor allem größere Firmen schicken ihre Mitarbeiter in der globalisierten Welt oft zu Firmensitzen in andere Länder, etwa nach China, Indien, die USA oder osteuropäische Länder. Manchmal müssen sich Beschäftigte innerhalb kürzester Zeit zumindest den Grundwortschatz einer neuen Sprache aneignen. Sprach- und Volkshochschulen sind traditionelle Anbieter für alle, die eine Fremdsprache lernen wollen, alternativ dazu gibt es persönliche Sprachtrainer. Der Nachteil: Sie müssen zu festen Terminen vor Ort sein, was Zeit kostet und Flexibilität erfordert.

Sprachen lernen im Internet ist eine gute Alternative, die allerdings einige Motivation und Selbstdisziplin erfordert. Ein Online-Sprachkurs bietet deutliche Vorteile, weil jeder unabhängig von Ort und Zeit online Sprachen lernen kann – etwa in der Bahn, im Bus, im Urlaub oder zu Hause. Sprachlernprogramme und Online-Sprachkurse bieten flexible Möglichkeiten. Die Nutzer

  • legen die Lernintervalle und die Reihenfolge der Lerninhalte selbst fest
  • lernen im eigenen Tempo
  • wiederholen die Sprachlektionen so lange, bis sie im Langzeitgedächtnis angekommen sind

Nötig dazu ist nur eine Sprachlernsoftware. Online Sprachen lernen wird somit immer populärer – mit Hilfe von Apps oder Online-Sprachkursen. Die Methoden, mit denen wir heute online eine neue Sprache lernen, sind dank der Technik äußerst vielfältig und auf die individuellen Wünsche abgestimmt.

3.6. Talentmanagement

Talent-Management ist ein Schlüsselwort, wenn es um den künftigen Erfolg eines Unternehmens geht. Dahinter verbirgt sich die Suche nach den besten Kandidaten für strategisch wichtige Schlüsselpositionen. Aufgrund der Globalisierung und dem Mangel an Fach- und Führungskräften stehen Unternehmen heute in hartem Wettbewerb um die talentiertesten und qualifiziertesten Mitarbeiter. Talent-Management ist üblicherweise in Unternehmen im Bereich der Personalentwicklung angesiedelt. Im typischen Talent-Management-Process bzw. im klassischen Talent-Management-Model versuchen Personalverantwortliche mit geeigneten Strategien (Talent-Management-Strategy), Methoden und Maßnahmen Talente für ihr Unternehmen

  • zu finden
  • zu fördern
  • langfristig an das Unternehmen zu binden

Wichtig dabei ist die strategische Talent-Planung (talent planning), bei der Unternehmensziele und Wettbewerbssituation eine Rolle spielen, aber auch die Tatsache, dass sich heute Talente nicht mehr nur aufgrund der Marke an ein Unternehmen binden. Unterstützung erhalten die Personaler beim Talent-Management durch Talent-Management-Software und ein Talentmanagement-System, das wichtige Kennzahlen erfasst (z.B. Anzahl der High-Potentials, Zufriedenheit und Loyalität).

Es gibt verschiedene Kernbereiche beim Talent-Management:

  • Personaler identifizieren vielversprechende Kandidaten für bestimmte Positionen im Unternehmen und versuchen, diese zu gewinnen und zu binden (Talent Relationship Management).
  • Eine wichtige Rolle spielt die Personalentwicklung. Hierzu zählen Fördermaßnahmen der Persönlichkeitsentwicklung, betriebliche Weiterbildungen oder die Möglichkeiten zu Auslandsaufenthalten. Die Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung fördern die Motivation und stärken die Bindung an den Arbeitgeber.
  • Auch Performance Management, Vergütung (Compensation Management) oder die Laufbahn- und Nachfolgeplanung sind Bausteine des Talent-Managements.

3.7. Teamentwicklung

Maßnahmen zur Teamentwicklung schweißen die Mitglieder eines Teams zusammen und fördern die Teamarbeit. Denn Ziele eines Unternehmens lassen sich meist nur dann effektiv erreichen, wenn das beauftragte Team gut aufeinander eingespielt ist. Talentierte Einzelkönner bringen ein Team nicht unbedingt weiter. Teamentwicklung fördert die

  • Mitarbeitermotivation
  • Mitarbeiterentwicklung
  • das Miteinander
  • das Vertrauen
  • das Verständnis für die eigene Rolle und die der anderen

Zur Teambildung sind regelmäßiges Team-Training und Teamcoaching hilfreich. Jede Organisationsentwicklung läuft in der Regel über die Bildung von Teams mit entsprechendem Teambuilding.

Der Teamentwicklungsprozess braucht Zeit und verläuft in verschiedenen Phasen:

  • Orientierungsphase: Hier geht es ums Kennenlernen und den ersten Fragenaustausch.
  • Konfrontations- und Konfliktphase: In dieser Phase geht es vor allem um Fragen wie: Wer hat welche Rolle? Wer übernimmt konkret welche Aufgabe? Das läuft nicht immer ohne Reibung. Experten beschreiben diese Zeit als „Nahkampfphase“. Klärung ist in dieser Phase wichtig, um spätere Konflikte und Machtspiele zu verhindern.
  • Organisationsphase: Die Teammitglieder definieren ihre Rollen und verständigen sich auf gemeinsame Werte, Ziele und Spielregeln der Zusammenarbeit.
  • Leistungsphase: In dieser Phase setzen die Teammitglieder die Aufgaben um, im Idealfall läuft alles jetzt reibungslos.

Es gibt verschiedene Methoden, Teamentwicklung zu betreiben. Bekannte Teambuilding-Maßnahmen sind Spiele zur Teambildung oder gemeinsame Herausforderungen, etwa Outdoor-Aktivitäten wie Rafting und Klettern im Hochseilgarten. Ein solcher Teamevent macht Spaß und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.

3.8. Verhaltenstraining

Verhaltenstraining zielt darauf ab, neue Verhaltensweisen zu erlernen, das Verhaltensrepertoire zu erweitern und ungünstige, kontraproduktive Verhaltensstrategien abzulegen. Das Verhaltenstraining setzt an verschiedenen Aspekten an.

  • So stärken etwa das Kommunikationstraining und das soziale Kompetenztraining die „soft skills“. Geeignet ist das Kommunikationstraining für Mitarbeiter, die viel mit anderen Menschen zu tun haben, Führungskräfte, die öfters Mitarbeitergespräche führen, oder Personen, die häufig Vorträge halten.
  • Die Maßnahmen zum Persönlichkeitstraining verbessern ebenfalls die Fähigkeit zur Kommunikation, Kooperation, Konfliktlösung sowie die Selbst- und Präsentationssicherheit.
  • Das Verkaufstraining schult Mitarbeiter, die im Verkauf oder Vertrieb tätig sind und Produkte und Leistungen ihres Unternehmens an den Mann bringen wollen. In Praxisübungen trainiert ein Business-Coach mit einer entsprechenden Trainerausbildung die Präsentation eines Produkts, Preisverhandlungen, Argumentation und das Durchsetzen Ihrer Interessen.
  • Ein Training zur Verhandlungsführung hilft Mitarbeitern, die häufig mit anderen Partnern verhandeln und die Gespräche kommunikativ gestalten müssen. Sie lernen sachlich zu kommunizieren und konstruktive, integrative Lösungen zu finden, welche die Interessen beider Parteien berücksichtigen.
  • Das Selbstbehauptungstraining eignet sich zum Beispiel für Lehrer und Erzieher, die mit schwierigen Kindern und Jugendlichen zu tun haben.
  • Das Mentaltraining fördert die emotionale und soziale Kompetenz, die kognitiven Fähigkeiten, die Belastbarkeit, das Selbstbewusstsein und die mentale Stärke.
  • Beim Konzentrationstraining steht dagegen die Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung im Zentrum.

3.9. Zeitmanagement

Eine Flut von E-Mails, die Erwartung permanent telefonisch erreichbar zu sein, Meetings, Geschäftstermine – das alles erfordert ein erfolgreiches Zeitmanagement, Selbstmanagement, eine gute Selbstorganisation und entsprechendes Stressmanagement. Alle Zeitmanagement-Methoden zielen darauf ab, die tägliche Informationsflut besser zu meistern. Es geht darum Termine und Aufgaben

  • gut zu priorisieren
  • zu strukturieren
  • zu planen

Durch Instrumente der Selbstorganisation, Arbeitsorganisation und wirksame Selbstmanagement-Methoden sparen Angestellte und Freiberufler Zeit, schaffen sich Freiräume, nutzen die zur Verfügung stehenden Stunden im Arbeitsalltag effektiver und reduzieren persönlichen Stress.

Fast jeder hat die Möglichkeit, seine Zeit besser zu managen und den persönlichen Stresslevel zu senken, etwa durch eine Schulung. Zeitmanagement lässt sich in einem Zeitmanagement-Training lernen. Viele Firmen schicken ihre Mitarbeiter zu einer entsprechenden Fortbildung. Zeitmanagement lernen Interessierte über verschiedene Ansätze. Hier einige Beispiele:

  • Eisenhower-Matrix: Die Aufgaben werden nach Wichtigkeit und Dringlichkeit sortiert und entsprechend erledigt.
  • Getting-Things-Done-Ansatz: Die Aufgaben werden zunächst geordnet und strukturiert. Wichtige Aufgaben, die sich schnell erledigen lassen, nimmt man sofort in Angriff, etwa die Beantwortung einer E-Mail.
  • ALPEN-Methode: Die Organisation des Tages sieht vor, nicht die gesamte Arbeitszeit zu verplanen, sondern zeitliche Puffer einzubauen.
  • Pareto-Prinzip als Zeitmanagement-Methode: Laut Pareto-Effekt benötigt man für 80 Prozent des Erfolgs etwa 20 Prozent Zeitaufwand, während für die restlichen 20 Prozent des Erfolgs noch einmal 80 Prozent des Zeitaufwands anfallen.

3.10. Compliance/Pflichtschulungen

Compliance bedeutet die Regeltreue zu Gesetz und Recht. Die betriebliche Compliance ist für alle Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Verstoßen Unternehmen und Organisationen gegen geltendes Recht oder handeln sie unethisch, schädigen sie nicht nur ihr Image, sondern erleben oft auch juristische und finanzielle Konsequenzen. Die Einhaltung betrieblicher Richtlinien und gesetzlicher Vorschriften ist demnach ein hohes Gut. Compliance ist vor allem die Aufgabe der Geschäftsführung. Für Manager und Führungskräfte, aber auch die Mitarbeiter großer, international agierender Unternehmen ist sie in der Regel eine Pflichtschulung. Der Deutsche Corporate Governance Kodex schreibt für börsennotierte Konzerne ein Compliance-Management-System (CMS) vor. Es hat die Aufgabe:

  • betriebliche Maßnahmen, Richtlinien und Complianceprozesse zu definieren
  • die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren und sicherzustellen

Unterstützung beim Compliance-Management bieten spezielle Compliance-Software und umfangreiche Compliance-Lösungen (Compliance Solutions).

Viele Unternehmen etablieren ein Compliance-Programm (compliance program) mit entsprechenden Pflichtschulungen, um Verstöße gegen Gesetze oder betriebliche Richtlinien zu verhindern und aufzudecken. Auch implementieren sie oft einen selbstverpflichtenden Verhaltenskodex und eine Compliancekultur im Unternehmen, nach denen sich Mitarbeiter, aber auch Lieferanten richten müssen. Anhand der Compliancekultur verdeutlicht ein Unternehmen, wie wichtig ihm die Einhaltung der Regeln ist. So minimieren sich auch die Haftungsrisiken für den Vorstand bei Verstößen ihrer Mitarbeiter gegen die Business Compliance. Wesentliche Punkte bei der Corporate Compliance sind beispielsweise:

  • Arbeitnehmerschutz
  • Diskriminierung
  • Steuerrecht
  • Datenschutz
  • Wettbewerbsfragen

4. Beratung

Dem Bildungssektor steht zur Steuerung von Lernprojekten eine Vielzahl von Beratungen in verschiedenen Bereichen zur Verfügung.
Dem Bildungssektor steht zur Steuerung von Lernprojekten eine Vielzahl von Beratungen in verschiedenen Bereichen zur Verfügung.

4.1. Bildungsstrategie

Eine effektive Bildungsstrategie ist für Unternehmen angesichts des zunehmenden Fach- und Führungskräftemangels und des Wettbewerbs um die besten Köpfe heute unabdingbar. In unserer Wissensgesellschaft und durch den rasanten technologischen Wandel sind qualifizierte Mitarbeiter das A und O, um zukünftige Herausforderungen zu meistern und erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine auf das Unternehmen zugeschnittene Bildungsstrategie hilft, talentierte und qualifizierte Mitarbeiter intern und extern zu finden und langfristig an sich zu binden. Wichtig ist auch die Führungskräfteentwicklung innerhalb eines Unternehmens, um begabte und motivierte Mitarbeiter aus der eigenen Firma auf Dauer zu halten. Learning Management Systeme helfen, betriebliche Bildungsprozesse zu strukturieren und zu beschleunigen. Für (neue) Mitarbeiter finden Unternehmen so automatisiert und schnell ein interessantes und geeignetes Bildungsangebot.

Welche Bildungsstrategie eine Firma verfolgt und welche Bildungskonzepte sie einsetzt, hängt wiederum von der Unternehmensstrategie und den unternehmerischen Zielen ab. Zwar haben Unternehmen zunächst erhöhte Kosten für den Bildungsaufwand, wenn sie betriebliche Weiterbildungen in Form von Sprachkursen, Zeitmanagement-Seminaren, IT-Schulungen oder Maßnahmen zur Persönlichkeits- und Teamentwicklung finanzieren. Die größere Effektivität, Produktivität und die besseren Arbeitsergebnisse der Mitarbeiter machen diese Investition oft schnell wieder wett. Es lohnt sich für Unternehmen also, in die Qualifikation der Mitarbeiter und die betriebliche Weiterbildung zu investieren. Eine geeignete Bildungsstrategie trägt maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens bei.

4.2. Change Management

Change Management umfasst Maßnahmen und Methoden, um einen tiefgreifenden Wandel in einem Unternehmen herbeizuführen. Meist kommt Change Management zum Einsatz, wenn sich in einem Unternehmen weitreichende Veränderungen in der Organisationsentwicklung abzeichnen. Dies ist zum Beispiel der Fall,

  • wenn sich die Unternehmensstrategie, Unternehmensstruktur und Geschäftsfelder verändern
  • wenn neue Systeme und Prozesse etabliert werden sollen

In der Fachsprache heißt der Veränderungsprozess eines Unternehmens Corporate Transformation oder Business Transformation. Veränderungsmanagement findet nicht in einem Schritt von heute auf morgen, sondern in mehreren Phasen statt. Am Anfang steht die Erkenntnis, dass frühere Strategien nicht mehr ausreichend greifen und eine Veränderung notwendig ist. Dann kommt Bewegung hinein und es gilt, Neues auszuprobieren, Problemlösungen zu finden – Veränderungsprozesse finden statt.

Es gibt verschiedene Change Management-Methoden, deren Einsatz von der Art der geplanten Veränderung eines Unternehmens abhängt. Bei einer Neuausrichtung der Strategie sind Unternehmensberater oft die richtigen Ansprechpartner. Sie entwickeln die entsprechenden Change Management-Konzepte und setzen wichtige Change Management-Instrumente ein.

Betreffen beispielsweise die Veränderungsprozesse vor allem die Mitarbeiter, können dies folgende Instrumente sein:

  • Workshops
  • Trainings
  • Schulungen

Entscheidend ist es auch, die Notwendigkeit und Ziele des Wandels zu kommunizieren. Das Management von Change ist meist eine große Herausforderung für die Verantwortlichen, bei der Fingerspitzengefühl und Know-how gefragt sind. Denn nicht jeder Mitarbeiter ist bereit und in der Lage, tiefgreifende, ihn selbst betreffende Veränderung einzusehen oder sogar aktiv mitzugestalten.

4.3. Schul- und Hochschulmanagement

Immer mehr Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen schaffen hauptberufliche Stellen fürs Hochschulmanagement und die Hochschulsteuerung. In den USA oder England managen die meisten Universitäten ihren Betrieb schon länger professionell. In Deutschland gilt aber an vielen Hochschulen noch das Prinzip des Selbstmanagements. Der Kern ist die akademische Selbstverwaltung, die aus verschiedenen Gremien besteht, und in denen wissenschaftliches Personal sitzt. Etwas anders funktioniert die Schulverwaltung: Das Kultusministerium und die staatlichen Schulämter bilden die Schuladministration und sind für die Schullehre zuständig. Klassische Managementkonzepte aus der Privatwirtschaft sind nicht einfach auf Schulen oder Hochschulen übertragbar, die sich hauptsächlich der Lehre und Forschung verpflichtet haben.

Die Aufgaben des Hochschulmanagements sind äußerst vielfältig. Sie umfassen beispielsweise:

  • Budgetplanung
  • Arbeits- und Hochschulrecht
  • Qualitätsmanagement der Lehre
  • Lernangebote
  • Internationalisierung und Kooperationen mit Universitäten anderer Länder

Die Hochschulverwaltung ist Anlauf-, Begleit- und Beratungsstelle für Studenten und solche, die es werden wollen. Zudem ist die Hochschuladministration für den Haushalt, das Personal, Technik und Gebäude der Hochschule zuständig. Hochschulmanagement bedeutet zudem, die besten Köpfe mittels verschiedener Hochschulstrategien zu gewinnen. Denn Hochschulen stehen heute im Wettbewerb miteinander. Das gilt etwa für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften), in denen laut Prognosen zukünftig Fachkräfte fehlen werden. Einige Hochschulen bieten heute berufsbegleitende Studiengänge für Hochschulmanagement und Wissenschaftsmanagement an.

4.4. Projektmanagement

Projektmanagement benötigen alle Unternehmen, die kleine, mittlere oder größere Projekte initiieren, durchführen und erfolgreich abschließen wollen.

Zum Projektmanagement gehören:

  • Projektdefinition
  • Projektplanung
  • Projektstart
  • Projektsteuerung
  • Projektabschluss

Der Projektleiter oder Projektmanager ist dafür zuständig, alle notwendigen Projektmanagementprozesse aufzusetzen, zu kontrollieren und die Fäden in allen Projektphasen in der Hand zu halten. Denn nur so lassen sich Projektziele inhaltlich, effizient, ressourcenschonend, termingerecht und innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens erreichen.

Die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement und andere Dienstleister bieten eine Projektmanager-Ausbildung berufsbegleitend als Intensivlehrgang, Seminar oder Workshop an. Auch ein Studium (Bachelor/Master) zum Projektmanagement und ein Fernstudium neben dem eigentlichen Beruf sind möglich. Die IHK zertifiziert Mitarbeiter, die eine Projektmanagement-Schulung durchlaufen und abgeschlossen haben. Neben dem klassischen Projektmanagement bieten Dienstleiter auch eine Projektmanagement-Schulung für agiles Projektmanagement wie zum Beispiel Scrum an. Scrum eignet sich gut für Projektteams. Sie

  • organisieren sich dabei selbst
  • haben klare Verantwortungsbereiche
  • arbeiten lösungsorientiert
  • passen den flexiblen Projektplan immer wieder den veränderten Bedingungen und Anforderungen an

Daneben existiert in der Fachsprache der Begriff „Programmmanagement“, der aber nicht eindeutig definiert ist. Man kann ihn verstehen als die Planung und Steuerung mehrere Projekte (Multiprojektmanagement), aber auch als strategische Aufgabe, welche auf die Unternehmensziele fokussiert und Veränderungsprozesse (Change) anstößt. Programme sind zudem größer, umfangreicher, komplexer und dauern länger als Projekte.

4.5. Qualitätsmanagement

Qualitätsmanagement – kurz QM - ist für Unternehmen unverzichtbar. Die Qualitätsmaßnahmen haben zum Ziel, die Prozessqualität sowie die Produkt-und Dienstleistungsqualität zu verbessern. Unternehmen vieler Branchen, etwa Lebensmittel-, Arzneimittel-, Medizintechnik- oder Autohersteller müssen ein Qualitätsmanagementsystem zur Qualitätssicherung ihrer Produkte einführen. Aber auch viele Dienstleister, etwa Senioren- und Pflegeheime, betreiben Qualitätsmanagement zur Qualitätskontrolle; es soll Transparenz schaffen und Probleme und Missstände aufdecken. Das Qualitätsmanagement mit der Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung spielt auch an Schulen und Hochschulen eine wichtige Rolle. Viele Bildungseinrichtungen haben ein Qualitätsmanagementsystem implementiert. Mit dem Ziel

  • Prozesse zu systematisieren
  • Ressourcen zu planen
  • Erkenntnisse über wichtige Qualitätsaspekte zu gewinnen

Qualitätsmanagement ist eine Aufgabe des Managements. QM lässt sich unter dem Begriff „funktionales Management“ einordnen, weil nicht die Positionen von Führungskräften im Vordergrund stehen, sondern Prozesse der Planung, Organisation und Kontrolle.

Es gibt verschiedene Qualitätskonzepte. Die DIN ISO 29990 ist ein Qualitätsmanagementsystem für Bildungsträger. National und international ist die Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 am weitesten verbreitet. Diese QM-Zertifizierung ist für Unternehmen und Organisationen jeglicher Größe und Branche möglich. Es gibt externe Dienstleister, zum Beispiel den TÜV, die ein Unternehmen durch den nicht unkomplizierten und zeitaufwändigen Qualitätsmanagementprozess und die Zertifizierung führen. Auch Vorlagen und Leitfäden aus dem Internet helfen den Unternehmen durch die Qualitätsprüfung. Qualitätsmanagement lässt sich als Hauptstudium (Bachelor/Master) oder berufsbegleitend im Fernstudium studieren.

4.6. Performance Management

Performance Management bedeutet auf Deutsch Leistungsmanagement. Ein Performance Manager befasst sich mit der Planung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen in einem Unternehmen, die sich an den jeweiligen Zielen, Strategien und der Zukunft der Organisation orientieren. Wichtig beim Performance Management sind die Leistungserbringung selbst sowie Zeit und Ressourcen, die für diese aufzuwenden sind. Der Performance Management Process bezieht nicht nur die Abläufe, sondern auch die Mitarbeiter-Performance sowie die Leistung aller Teams und Abteilungen mit ein. Ziel ist es, die Leistung der Mitarbeiter und des gesamten Unternehmens zu optimieren. Ein Performance Management System hilft, die individuelle Leistung der Mitarbeiter, der Abteilungen und der gesamten Organisation zu erfassen, zu überwachen und zu kontrollieren. In einem Performance Review gilt es, dem Mitarbeiter ein Feedback zur erzielten Leistung zu geben oder neue Ziele zur beruflichen Weiterentwicklung zu setzen.

Verschiedene Messinstrumente (Performance Measurement System) unterstützen Firmen bei:

  • der Leistungserfassung
  • den Aussagen über die konkrete Leistung
  • dem Erkennen von erzielten Lerneffekten
  • der Suche nach möglichen Verbesserungen

Als Maß für die Performance Evaluation dienen verschiedene Kenngrößen (KPIs), die eine Leistungsbeurteilung ermöglichen. Es gibt verschiedene Performance Management Methoden mit unterschiedlichen Ansätzen. Das Business Performance Management hat nicht nur einzelne Geschäftsbereiche, sondern die Gesamtsituation des Unternehmens im Blick. Das

Operational Performance Management zielt dagegen darauf ab, verschiedene Geschäftszweige innerhalb einer Firma anzugleichen, um das gemeinsame Geschäftsergebnis zu verbessern.

4.7. Social Media Beratung

An Social Media kommt heute kaum eine Institution oder ein Unternehmen mehr vorbei. Eine Social Media-Beratung hilft, die passende Social Media-Strategie zu finden. Die Maßnahmen sollen die Kundenbindung verbessern oder die Bekanntheit und das Ansehen eines Unternehmens erhöhen.

Die bekanntesten Social Media-Kanäle sind:

  • Facebook
  • Google+
  • Twitter
  • Instagram
  • Snapchat
  • Flickr
  • Pinterest

Daneben gibt es berufliche Netzwerke wie:

  • Xing
  • LinkedIn
  • SlideShare für Unternehmenspräsentationen

Social Media-Plattformen besitzen unterschiedliche Reichweiten, Nutzerzahlen und Nutzergruppen. So müssen Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie auf Social Media-Zielgruppen ausrichten. Bei Facebook und Co stehen Posts von Inhalten, Shares und Likes im Vordergrund, bei Instagram sind es Bilder und bei Karrierenetzwerken eher Lebensläufe und Berufserfahrungen. Auf der Suche nach passenden Stellen oder Kandidaten sind Karrierenetzwerke oft hilfreich. Eine Social Media-Beratung hilft einem Unternehmen oder einer Organisation, jene Social Media-Kanäle zu identifizieren, die zum Unternehmen passen.

Nicht alle Social Media-Kanäle funktionieren für jedes Unternehmen oder jede Organisation. Es hängt von den jeweiligen Zielen ab, auf welchen Netzwerken es präsent sein sollte. Spezialisierte Social Media Agenturen bieten heute Social Media Consulting an. Sie beraten Unternehmen, Organisationen und Einrichtungen, entwickeln Social Media-Konzepte, etwa eine Facebook-Strategie (z.B. Facebook-Werbung) oder Social SEO. Auch setzen sie die vereinbarten Maßnahmen um und betreuen die Channels anschließend redaktionell. Das Social Media-Monitoring hilft, den Erfolg der Maßnahmen und Kommunikation zu messen.

4.8. Rechtsfragen

Mit Rechtsfragen hat fast jedes Unternehmen irgendwann zu tun. Rechtsfragen können sich auf verschiedenste Bereiche beziehen, etwa auf das Urheberrecht oder Veröffentlichungsrecht. Beide sind für Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Verlage und Betreiber von Onlineportalen enorm wichtig. Eine Verletzung des Urheberrechts, das geistiges Eigentum und den Schöpfer eines Werks gesetzlich schützt, kann sehr teuer werden. Es gibt Juristen und Anwälte, die auf Rechtsfragen beim Urheberrecht spezialisiert sind.

Unter das Urheberrecht fallen zum Beispiel:

  • Texte
  • Fotos
  • Kunstwerke
  • ilme
  • Musik
  • Software

Noch 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers sind sie geschützt. Der Urheber entscheidet selbst, wie sein Werk genutzt werden darf. Er kann einer Veröffentlichung, Verbreitung oder Vervielfältigung des Werkes zustimmen, sie aber auch verbieten. Ohne Erlaubnis haben andere kein Veröffentlichungsrecht. Eine Ausnahme ist etwa das Zitieren fremder Texte unter Angabe des Copyrights. Die Lizenzierung ist eine Möglichkeit, ein Werk zeitlich begrenzt zu nutzen oder zu verbreiten. So bieten viele Softwarehersteller, aber auch Verlage kostenpflichtige Lizenzen für ihre Produkte oder Texte an. Freie Lizenzen beinhalten ein kostenloses Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht urheberrechtlich geschützter Werke. Ein Beispiel ist die Open Source-Software. Es gibt Verwertungsgesellschaften, welche die Urheberrechte treuhänderisch wahrnehmen. Sie klären Rechtsfragen und übernehmen das Verwertungsmanagement, zum Beispiel die GEMA für Musikrechte oder die VG Wort für Autorenrechte.

4.9. Mitbestimmung

Die betriebliche Mitbestimmung hat heute in Unternehmen einen festen Platz und sichert die Mitarbeiter-Beteiligung. Gesetzlich geregelt ist die betriebliche Mitbestimmung im Betriebsverfassungsgesetz: Die Interessen der Arbeitnehmer vertritt der Betriebsrat, er entspricht also der Mitarbeitervertretung. Die betriebliche Mitbestimmung, wie sie heute bekannt ist, fußt auf einem langjährigen Lernprozess und Bildungsprozess mit vielen Höhen und Tiefen.

Um einen Betriebsrat zu gründen, müssen in einem Unternehmen mindestens fünf wahlberechtigte (ab 18 Jahren) Arbeitnehmer beschäftigt sein. Am besten gehören ihm Mitarbeiter aller Abteilungen und jeglicher Beschäftigungsart in einem Betrieb an, um die Mitbestimmung am Arbeitsplatz möglichst breit und ausgewogen zu gestalten. Die gesetzliche Mitbestimmung besagt auch, dass Frauen im Betriebsrat vertreten sein müssen. Der Betriebsrat nimmt die wirtschaftlichen, personellen, sozialen und organisatorischen Interessen der Belegschaft wahr. Die Arbeitnehmer sind über die betriebliche Mitbestimmung an wichtigen Entscheidungen auf diesen Gebieten beteiligt. Sie haben Mitwirkungs- und Mitbestimmungsreche, etwa bei Personalfragen, sozialen Angelegenheiten oder der Gestaltung von Arbeitsabläufen und Arbeitsplätzen. Auf die Unternehmenspolitik hat der Betriebsrat keinen Einfluss.

Für IT-Unternehmen und kleine, schlagkräftige Start-ups ist die betriebliche Mitbestimmung oft ein Fremdwort. Sie setzen vielmehr auf Selbstbestimmung und Selbstorganisation ihrer Mitarbeiter. Dies erfordert allerdings ein hohes Maß an Motivation und Verantwortung. Wichtig sind beispielsweise das Lernen aufgrund von Erfahrungen (reflexives Lernen) und die Selbstbildung, also die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen.

4.10. Coaching

Coaching ist eine professionelle Beratung durch einen Coach, die sich an verschiedene Personen(gruppen) wendet. Möglich sind zum Beispiel ein Einzel-Coaching durch einen Personal Coach, Team-Coaching oder Projekt-Coaching. Das Coaching arbeitet mit strukturierten Gesprächen zwischen einem neutralen Coach und dem Klienten, dem Coachee. Das Coaching kann berufliche oder persönliche Themen betreffen. Auch Leistungssportler oder Fußballmannschaften beschäftigen mittlerweile Coaches.

Ein Business Coach bespricht mit seinem Klienten zum Beispiel Fragen des Berufsalltags, etwa der Führung, Kommunikation oder Zusammenarbeit mit anderen (Coaching / Führungskräfte).

Eine Rolle beim Job-Coaching spielen beispielsweise :

  • die Einschätzung und Entwicklung der persönlichen Kompetenzen
  • berufliche Perspektiven
  • Reflexion des eigenen Verhaltens bzw. Handelns
  • die Kommunikation oder die Konfliktbewältigung mit Mitarbeitern, Kollegen und dem Chef

Das Karriere-Coaching ist für alle eine Möglichkeit, die sich beruflich weiterentwickeln möchten. Systemisches Coaching betrachtet Menschen innerhalb ihrer Systeme, in denen sie leben und arbeiten. Ziel ist es, Verstrickungen zu entwirren, neue Handlungsoptionen zu eröffnen und Ressourcen freizusetzen. Das Personal Coaching setzt an der Persönlichkeitsstruktur, den eigenen Verhaltensweisen und Denkmustern an. Coaches arbeiten mit verschiedenen Coaching-Methoden und Coaching-Tools. Mittlerweile gibt es auch Coaching-Unternehmen, die ein Online-Coaching anbieten. Coach und Coachee arbeiten per Internet zusammen, zum Beispiel über Video oder eine Webinare-Software.

Die Coaching-Akademie bietet Informationen zur Coaching-Ausbildung und Coaching-Weiterbildung. Die Coaching-Ausbildung ist auch als berufliche Fortbildung möglich.